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2.3 Funktionsweise

Wie funktioniert ein TM?

Ausgangspunkt der Arbeit mit Translation Memories sind die vom Auftraggeber der Übersetzung gelieferten Dateien.

Als erstes muß der Ausgangstext in einen zum Programm passenden Editor übernommen werden. Der Übersetzer kann nun direkt mit dieser Datei arbeiten. Der Text wird segmentiert, und die Software versucht nun durch einen programmgesteuerten Abgleich gleiche oder ähnliche Segmente zu finden. Sie nutzt dazu früher bereits übersetzte Texte, die in segmentierten Textdateien oder eigenen Datenbanken abgelegt sind. Ergebnis dieses Abgleichs sind je nach Übereinstimmungsgrad Exact Matches oder Fuzzy Matches. Ein Exact Match kann ohne weiteres Bearbeiten direkt in die Übersetzung übernommen werden. Ein Fuzzy Match liefert ähnliche Segmente, die Alternativen angeben. Das Zielsegment muß also noch in einem bestimmten Umfang bearbeitet werden.

Gleichzeitig steht dem Übersetzer eine automatische Terminologieunterstützung zur Verfügung. Gefundene Übersetzungen von Einzelbegriffen in der Terminologiedatenbank werden angezeigt und/oder eingefügt. So können einzelne Wörter automatisch ersetzt werden, auch wenn der gesamte Satz vom früheren Text abweicht.

Weicht die angebotene Lösung stark vom Ausgangssatz ab, überträgt der Übersetzer den Satz gegebenenfalls komplett neu in die Zielsprache. Diese neue Übersetzung wird dann in das Translation Memory übernommen und steht beim nächsten zu übersetzenden Ausgangssatz wiederum als Exact Match oder als Fuzzy Match zur Verfügung.

Beginnt der Übersetzer seine Arbeit mit einem neuen TM, dann ist dieses zunächst noch leer und wird durch seine Einträge im Laufe der Zeit gefüllt, so daß die Bestände bei der Arbeit ständig wachsen. Es ist jedoch auch möglich, mit Hilfe eines Alignment-Tools bereits angefertigte Übersetzungen in das TM zu übernehmen. Dabei werden Ausgangstext und Zieltext in Segmente aufgesplittet, eindeutig zugeordnet und in das TM übernommen.

Für kunden- und projektbezogene Arbeiten kann der Übersetzer abhängig vom verwendeten Übersetzungsprogramm überdies verschiedene Filter setzen, um unterschiedliche Terminologien voneinander abzugrenzen und nur die jeweils gültige für die zu erstellende Übersetzung zu nutzen.

Vorteile:

Aus der vorhergehenden Beschreibung der Arbeit mit TMs, ergeben sich bestimmte Einsatzbereiche und Vorteile:

Hardware:

In jedem Fall sollte man beim Einsatz dieser Systeme nicht bei der Rechnerausstattung sparen, da bei großen Textbeständen (dann lohnt sich der Einsatz von TM ja erst richtig) und zum Teil aufwendigen Abgleichprozeduren schnellere Prozessoren und Festplatten für ein komfortables Arbeiten erforderlich sind.


Tony Peters, Frauke Schmeier und Annika Surrey, 29. März 2000
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