|
Sollen wirklich alle sparen? Nein, die Industrie natürlich nicht, denn der könnte es ja ihre Wettbewerbsfähigkeit oder sonstwas kosten, und da macht der Autokanzler (Arbeit, Arbeit, Arbeit) nicht mit. Die Abgeordneten des Bundestages auch nicht, die erhalten zum Ausgleich ab dem 1. 1. 1999 erst einmal satte 525 DM monatlich mehr an Diäten. Was dem neuen Bundestagspräsidenten Thierse von der SPD immer noch nicht genug ist. Schließlich muß der Vorzeigeossi der SPD mit schlappen 32 000 DM im Monat ein mehr als karges Leben fristen. Also die Industrie
und die Abgeord-neten zahlen und sparen schon mal nicht. Die anderen werden
mit Pfennigbeträgen zur Kasse gebeten, die sich über's Jahr ganz
schön summieren werden. 2 Pfennig die Kilowattstunde Strom, ca. 3
Pfennig der cm Erdgas, 4 Pfennig für den Liter Heizöl und 6 Pfennig
für den Liter Sprit. Obendrauf kommen noch mal 16% Mehrwertsteuer.
Die sind zwar nur für's reine Abkassieren und überhaupt nicht
Öko, aber Geld stinkt nicht, sagen Oskar und Jürgen. Für
die, die z. Z. das Glück (??) haben, ihre Arbeitskraft gegen entsprechendes
Salär einem sogenannten Arbeitgeber verkaufen zu können, soll
es als Ausgleich eine Senkung der Beiträge zur Rentenversicherung
geben. Natürlich gibt es die auch für die Industrie, die eh nicht
sparen muß.
Halt, ruft da der smarte Jürgen Trittin, ehemaliger Linker und jetzt Bundesumweltminister: Die Steuer soll die Leute schließlich dazu bewegen, ihr Verhalten zu ändern, sprich weniger zu verbrauchen. Wer weniger verbraucht, schon die Umwelt und seinen Geldbeutel. Seine Ausgaben bleiben so, theoretisch betrachtet, gleich hoch. Wie aber soll bitteschön die 70-jährige Rentnerin mit 900 DM Rente im Monat noch an der Energie sparen? Drehen Sie doch einfach die Heizung um ein Grad nach unten, sagt da der Energiespartip der Stadtwerke. Ob sie bei 16 oder 15 Grad Celsius frieren ist doch egal. Die Ökosteuer
soll die Verbrauchsgewohnheiten der Menschen ändern. Wer aber nicht
genug Geld hat, sich eine Garnitur nagelneuer energiesparenden Kühlschränke,
Staubsauger, Fernseher, Heizkassel und dergleichen mehr zu kaufen, der
hat keine Wahl. Eine Änderung seiner Verbrauchsgewohnheiten ist kaum
möglich. Er zahlt, wird bedingungslos geschröpft und zum Schluß
noch verspottet: Wer nicht hören will, muß fühlen. Wer
nicht frieren will, soll zahlen.
PeSO
|
|||||||||||||||||||