BASTA - Alternativer Studierendenausschuß der Liste Regenbogen

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Ich möchte Teil der Durchschnittsbürger-Bewegung werden!
Wer wird ohne Fahrkarte im Bus schwarz? 

Niemand, natürlich. Höchstens rot und das auch nicht aus Überzeugung. Doch ist dies keine Abrechnung mit den kleinen Sticheleien und Rassismen der Sprache, derer es so viele gibt. Auch kann es in diesem Rahmen nicht um die Null-Toleranz  von Glogowski und der Friedensstadt Osnabrück gehen. Es geht lediglich um die Stadtwerke Osnabrück und ihre neueste Kampagne gegen Fahren ohne Fahrschein. 

Das Osnabrücker Sonntagsblatt übernahm die Kampagne als ungekennzeichnete Anzeige und palavert die völlig unlogischen Schlußfolgerungen der Stadtwerke-Pressemitteilung nach. Da seien alle Busnutzer geschädigt, die den Schwarzfahrer gewähren lassen. Die Stadtwerke müssten ja die Schädigung in mehreren Zehntausend DM weitergeben. Das war so schlau überlegt, daß ganz vergessen wurde, daß die Förderung des öffentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV) vielleicht eine politische Entscheidung ist, die aus bestimmten Kreisen ja millionenfach in Floskeln vom „ökologischen Umbau“ usw. verbreitert werden. Zudem sollte mensch ja nicht denken, die städtischen Gewinne / bzw. die der Stadtwerke würde an die Busnutzer weitergegeben. Wann hat mensch denn schon mal einen sinkenden Busfahrpreis erwarten dürfen? 

Schlimmer (bzw. schärfer geschlußfolgert) noch: alle die hinten einsteigen, sind potentielle Schwarzfahrer. Da heißt es Obacht! Steigt wer hinten ein und sieht schon so aus (na  Ihr wißt schon...) – flugs die Alarmglocke geschellt und den Betrüger gestellt! Es läßt sich sogar beobachten, daß die Busfahrer aus lauter Dienstbeflissenheit hinten einfach nicht mehr aufma-chen – zum Aussteigen wohlgemerkt.  

Netterweise wurde diese wichtige und schöne Kampagne zum Ferienanfang gestartet, damit es auch ja nicht jede Bürgerin mitbekommt und die Kids, die zu Hause bleiben mußten, nun mal so richtig rangenommen werden können. Es ist ja vorstellbar und muß hier nicht bewiesen werden, daß eine gewisse Beziehung zwischen Nicht-in-Urlaub-Fahren und verstärkt den Bus nutzen, um mal aus Osnabrück rauszukommen besteht. Die Studies sind ja auch nicht mehr da – aber die mit ihrem Semesterticket interessiert es ja eh nicht.  

Oder sollten wir nicht mal die Forde-rungen aus dem Streik beherzigen, die da die Unis und das Studium in die Gesellschaft rücken wollten. Ich denke, wir müssen die Forderung nach Ausweitung des Semestertickets z.B. auf alle BenutzerInnen des „Osnabrück-Passes“ ausdehnen. Wieviel soll und muß eine Arbeitslose umherfahren, um Arbeit zu suchen und finden, ganz zu schweigen von den dauernden Behördengängen/fahrten. Dazu stehen 12 um die Hälfte verbilligte Fahrkarten zur Verfügung. Soll mensch nicht gerade dann umso flexibler sein, je schlechter die soziale/Arbeits-Situation ist? Doch wieder ist mensch selbst schuld. 

Und wie ist das mit der groß angekündigten ökologisch-sozialen Reform? Für mich klingt das nach kostenlosem Bus- und  Bahnfahren. Fangen wir schon jetzt mit dem ‚ökologischen Umbau‘ und der ‚Reform der Gesellschaft‘  an! Ein erweitertes Semesterticket kann nur die nächste Forderung auf dem Weg dahin sein. 

Matthias – Kleine Strolche
 

Technische Ausführung: Thomas Richter       Letzte Änderung : 13. August 1998