Jahr | Bezeichnung | Spezifikation | |
1982 | CD-DA | Compact Disc Digital Audio | Red Book |
1985 | CD-ROM | Compact Disc Read Only Memory | Yellow Book |
1988 | CD-I | Compact Disc Interactive | Green Book |
Schematische Darstellung des Abtastvorgangs
Eine optische Speicherplatte besteht aus einem durchsichtigen
Kunststoffträger (1,2 m), der auf der einen Seite mit
einer Reflexionsschicht (50 nm) und
einer Schutzlackschicht (10 m) versehen ist.
Die Schutzlackschicht wird mit einem Etikett bedruckt.
Die Information wird durch Vertiefungen (Pit)
in der Reflexionsschicht kodiert, die sich mit
Nicht-Vertiefungen (Land) abwechseln.
Der Höhenunterschied liegt bei etwa 0,15 m
und kann durch einen fokussierten Laserstrahl
entdeckt werden: Land reflektiert stark, Pit
reflektiert wenig.
Die Folge von Lands und Pits bildet eine Spirale, die sich aus
mehreren Spuren zusammensetzt.
Die Spurbreite beträgt 0,6 m, der Spurabstand 1,6 m.
Somit passen auf 1 mm Plattenradius mehr als 600 Spuren.
Zum Vergleich: eine Diskette enthält etwa 4 Spuren pro mm.
Auf einer CD mit 12 cm Durchmesser stehen etwa 4 cm Radius
zur Verfügung.
Dies reicht für 24000 Spuren.
Die größte Spur hat einen Radius vom 6 cm, die kleinste Spur
hat einen Radius von 2 cm.
Die mittlere Spurlänge beträgt daher
2 · · 4 25
cm.
Dies führt zu einer Gesamtlänge von
24000 · 25 cm = 6 km.
Um eine konstante Transferrate zu erreichen (Constant Linear
Velocity = 1,3 m/sec), muß beim Lesen einer Spur die
Umdrehungsgeschwindigkeit angepaßt werden: etwa 500
Umdrehungen pro Minute für die innerste Spur, etwa 200 Umdrehungen
pro Minute für die äußerste Spur.
Beim wahlfreien Zugriff wird daher zunächst der Lesekopf an die
ungefähre Position gebracht, die Drehzahl angeglichen,
dann einige Adressen gelesen, Drehzahl und Kopfposition justiert.
Dies verursacht gegenüber einem Constant-Angular-Velocity-System,
verwendet z.B. bei Magnetplatten, eine höhere Zugriffszeit.
Die binäre Information ist abgelegt durch Channelbits:
Zu schnelle Wechsel kann der Laser nicht mehr
auflösen, zu lange Land- oder Pit-Folgen behindern
die Synchronisation.
Daher wurde festgelegt, daß mindestens 2 Pits und 2 Lands
in Folge auftreten und spätestens nach 10 Pits
oder Lands ein Wechsel kommen muß.
Das bedeutet, daß in einer Channelbitfolge
zwischen zwei Einsen mindestens zwei und höchstens zehn Nullen stehen.
Dies führt zur sogenannten Eight-to-Fourteen-Modulation (EFM):
Unter den
214 = 16384 Folgen, bestehend aus 14 Bits,
befinden sich 267 zulässige Folgen, davon wurden 256 ausgesucht, die
als Channelbits die acht Datenbits eines Byte kodieren.
Da beim direkten Hintereinanderfügen der Channelbit-Kodewörter die Bedingungen über minimale und maximale Pit- bzw. Landlängen verletzt werden können, werden zwischen je zwei Kodewörtern drei geeignet gewählte Merge-Channelbits eingefügt. Somit verursacht ein Datenbyte 17 Kanalbits.
Wert
Datenbits
Kodierung
0
00000000
01001000100000
1
00000001
10000100000000
2
00000010
10010000100000
3
00000011
10001000100000
4
00000100
01000100000000
5
00000101
00000100010000
6
00000110
00010000100000
7
00000111
00100100000000
8
00001000
01001001000000
9
00001001
10000001000000
10
00001010
10010001000000
Die Daten auf einer CD sind in sogenannten Frames organisiert. Ein Frame umfaßt 24 Bytes Nutzdaten (z.B. 24 Datenbytes oder 6 Stereo-Abtastpaare zu je 16 Bit). Neben den zugehörigen EFM-Kodewörtern enthält ein Frame noch Informationen zur Fehlerkorrektur und Synchronisation. Insgesamt ergeben sich 588 Bits.
Anzahl | Inhalt | Bytes | Channelbits |
24 | Nutzdaten | 24 | 336 |
8 | Fehlerkorrektur | 8 | 112 |
1 | Control & Display | 1 | 14 |
1 | Synchronisation | 24 | |
34 | Mergeworte | 102 | |
588 |
CD-DA
Bei der Audio-CD werden 98
Frames zu einem Block zusammengefaßt.
Dies ist die kleinste adressierbare Einheit und
enthält 2352 Bytes Audiodaten.
Alle Blöcke, die zu einem Musikstück
gehören, bilden einen Track.
Maximal 99 Tracks kann die Audio-CD enthalten.
Die 8 Bit des Control & Display-Byte
werden aus allen Frames eines
Blockes zusammengezogen und für die acht Subchannel P, Q, R, S,
T, U, V, W mit jeweils 98 Bit Kapazität genutzt.
Z.B. wird der Q -Channel im Vorspann zur Abspeicherung des
Inhaltsverzeichnisses, im Rest der CD-DA zur Angabe der relativen Zeit
innerhalb eines Tracks und der absoluten Zeitangabe
auf der CD verwendet.
Die Adressierung beinhaltet Minute, Sekunde und Block-Nr.
Meistens hat ein Track zwei Indexpoints: einen für den
Anfang des Tracks, einen für den Beginn der Audiodaten.
Die Fehlerkorrektur arbeitet mit dem Cross Interleaved Real
Solomon Code und verteilt real hintereinanderliegende
Audio-Bytes auf mehrere Frames eines Blockes.
Auf diese Weise kann ein Loch, das mit 2 mm Durchmesser in die
CD gebohrt wurde, kompensiert werden.
Bei einer Geschwindigkeit von 1,3 m/sec werden
pro Sekunde 75 Blöcke gelesen.
Dies führt zu einem Audiobitstrom von
75 · 98 · 24 · 8 = 1411200 Bit/sec.
Bei 16 Bit Auflösung erlaubt dies eine Abtastfrequenz von
1411200/16 = 88200 Hz, für Stereo also
2 × 44100 Hz.
Da 74 Minuten Spielzeit verlangt werden, müssen
74 · 60 · 1411200 Bits = 747 MByte vorhanden sein.
Der Datenbitstrom berücksichtigt zusätzlich die Kontroll- und
Fehlerkorrekturbytes und beträgt 1940000 Bit/sec.
Der Kontrollbitstrom berücksichtigt zusätzlich den
EFM-Overhead inklusive Mergebits und beträgt 4321800 Bit/sec.
CD-ROM
Die CD-DA besitzt eine Fehlerrate von 10- 8 und
ermöglicht wahlfreien Zugriff auf einzelne
Tracks und Indexpoints.
Für Computerdaten ist eine bessere Fehlerkorrektur und
wahlfreier Zugriff mit höherer Auflösung erforderlich.
Es werden 98 Frames zu einem Block mit
98 · 24 = 2352 Bytes zusammengefaßt.
Die ersten 12 Bytes werden zur Synchronisation
verwendet, 3 Bytes für die Blockadresse,
1 Byte zur Mode-Bezeichnung.
Mode-1-Blöcke nutzen die restlichen 2336 Bytes für Audio-
oder Bilddaten.
Mode-2-Blöcke verwenden von den restlichen 2336 Bytes für Computerdaten
2048 Bytes und für eine erweiterte Fehlerbehandlung 288 Bytes.
Die Fehlerrate verringert sich dadurch auf 10- 12, d.h. 1 Fehler auf
1012 Bit.
Bei etwa 270.000 verfügbaren Blöcken zu je 2048 Bytes bedeutet dies
ein Fehler auf etwa 2000 CDs.