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Web-Publishing Verschlüsselte PDF-Dokumente März 1999

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Verschlüsselte PDF-Dokumente

In Acrobat Exchange kann man eine Reihe von Zugriffsbeschränkung aktivieren. Das Öffnen, Ändern der Sicherheitsoptionen, Drucken, Ändern des Dokuments, Auswählen von Text und Graphiken und das Hinzufügen oder Ändern von Notizen und Formularfeldern läßt sich verhindern. Die Einhaltung der Beschränkungen muß aber vom PDF-Viewer gewährleistet werden. Nur wenn ein Paßwort zum Öffnen der Datei notwendig ist, wird der Inhalt geschützt.

Adobe setzt zur Verschlüsselung RC4 von RSA Data Security ein. Es wird aber nicht die ganze PDF-Datei verschlüsselt, sondern die Datenbereiche der Objekte. Für jedes Objekt muß ein neues Paßwort aus dem eingegebenen Paßwort generiert werden, da RC4 als „symmetric stream cipher“ benutzt wird. D.h. der Output des RC4-Algorithmus wird mit den Daten lediglich Exklusiv-Oder-Verknüpft. Wäre das Paßwort immer gleich, könnte man Text leicht entschlüsseln.

(Nachtrag)

Im Vortrag behauptete ich, daß wegen obiger Eigenschaft für jedes PDF-Dokument ein neues Paßwort gewählt werden sollte. Begründet wurde dies mit der Formel, mit der das eigentliche RC4-Paßwort bestimmt wird: MD5(key + object ID). Im PDF Reference Manual wird aber auch eine FileID mit einbezogen, also müßte die Formel MD5(key + object ID + file ID) lauten. Die FileID setzt sich u.a. aus Dateiname, -größe und aktueller Uhrzeit zusammen. Das sollte reichen, um zu verhindern, daß zwei Objekte mit dem gleichen Paßwort verschlüsselt werden. MD5 ist eine Funktion, die 128-Bit Zahlen in sich selbst abbildet. Da die Umkehrfunktion schwer zu berechnen ist, verhindert sie, daß jemand das eingegebene Paßwort bestimmen kann, selbst wenn dieser jemand RC4 bricht.


Joachim Wagner
Osnabrück, den 11. März 1999