Bei der Modellierung eines komplexeren Sachverhaltes bietet es sich an, den konzeptuellen Entwurf zunächst in verschiedene Anwendersichten aufzuteilen. Nachdem die einzelnen Sichten modelliert sind, müssen sie zu einem globalen Schema zusammengefaßt werden (Abbildung 2.7).
Probleme entstehen dadurch, daß sich die Datenbestände der verschiedenen Anwender teilweise überlappen. Daher reicht es nicht, die einzelnen konzeptuellen Schemata zu vereinen, sondern sie müssen konsolidiert werden.
Darunter versteht man das Entfernen von Redundanzen und Widersprüchen. Widersprüche entstehen durch Synonyme (gleiche Sachverhalte wurden unterschiedlich benannt) und durch Homonyme (unterschiedliche Sachverhalte wurden gleich benannt) sowie durch unterschiedliches Modellieren desselben Sachverhalts zum einen über Beziehungen, zum anderen über Attribute. Bei der Zusammenfassung von ähnlichen Entity-Typen zu einem Obertyp bietet sich die Generalisierung an.
Abbildung 2.8 zeigt drei Sichten einer Universitätsdatenbank. Für eine Konsolidierung sind folgende Beobachtungen wichtig:
Abbildung 2.9 zeigt das Ergebnis der Konsolidierung. Generalisierungen sind zur Vereinfachung als fettgedruckte Pfeile dargestellt. Das ehemalige Attribut Autor ist nun als Beziehung zwischen Dokumenten und Personen modelliert. Zu diesem Zweck ist ein neuer Entity-Typ Personen erforderlich, der UniMitglieder generalisiert. Damit werden die ehemaligen Beziehungen erstellen und verfassen redundant. Allerdings geht im konsolidierten Schema verloren, daß Diplomarbeiten von Studenten und Dissertationen von Assistenten geschrieben werden.