Als Datenbankschema für Data Warehouse-Anwendungen hat sich das sogenannte Sternschema (engl.: star scheme) durchgesetzt. Dieses Schema besteht aus einer Faktentabelle und mehreren Dimensionstabellen. Abbildung 17.2 zeigt die Sternschemata für zwei Beispielanwendungen in einem Handelsunternehmen und im Gesundheitswesen.
Bei dem Handelsunternehmen können in der Faktentabelle Verkäufe mehrere Millionen Tupel sein, während die Dimensionstabelle Produkte vielleicht 10.000 Einträge und die Dimensionstabelle Zeit vielleicht 1.000 Einträge (für die letzen drei Jahre) aufweist. Abbildung 17.3 zeigt eine mögliche Ausprägung.
Die Dimensionstabellen sind in der Regel nicht normalisiert. Zum Beispiel gelten in der Tabelle Produkte folgende funktionale Abhängigkeiten: ProduktNr Produkttyp, Produkttyp Produktgruppe und Produktgruppe Produkthauptgruppe. In der Zeit-Dimension lassen sich alle Attribute aus dem Schlüsselattribut Datum ableiten. Trotzdem ist die explizite Speicherung dieser Dimension sinnvoll, da Abfragen nach Verkäufen in bestimmten Quartalen oder an bestimmten Wochentagen dadurch effizienter durchgeführt werden können.
Die Verletzung der Normalformen in den Dimensionstabellen ist bei Decision-Support-Systemen nicht so gravierend, da die Daten nur selten verändert werden und da der durch die Redundanz verursachte erhöhte Speicherbedarf bei den relativ kleinen Dimensionstabellen im Vergleich zu der großen (normalisierten) Faktentabelle nicht so sehr ins Gewicht fällt.